Termales Chocó – Ergänzung Freitag, 22.03.2019

Was man am Haushalt hier im bei „La Sirena Negra“ gut feststellen konnte, da hatten definitiv die Frauen „die Hosen“ an. Nicht dass die Männer nichts zu sagen hätten, aber am Beispiel Onis „La Flaca“ konnte man feststellen, dass diese überaus hübsche Mutter dreier Kinder (der kleinen Laura (4) und des XXXX (?)) die schmiss den Großteil des Haushaltes, was ja schon reichen würde, aber darüber hinaus auch den Laden, der auch zum Haus gehörte, vor allem aber war sie die (HERVORAGENDE) Köchin des kleinen Restaurants. Es war von ihr ausgehend nie Hektik oder Stress spürbar. Ihre zahlreichen Aufgaben erledigte sie stets geschwind, aber doch gelassen. Keine Hast. Und, wenn sie was sagte, dann hatte das wirklich starkes Gewicht! Sie war keine Dienerin, sondern Macherin. Genauso bei Moringa, die gleich hinter Onis stand und ebenfalls sehr aktiv war. Anscheinend auch oft die letzte Entscheidung hatte. Die Männer im Haus halfen durchaus mit. Vor allem der Davidson, aber auch der Vater Neris. Die Kinder wurden definitiv von der ganzen Familie beaufsichtigt. Das ganze Projekt war offensichtlich ein Familienprojekt, getragen von allen Mitgliedern.

Bemerkenswert war auch der Umgang mit den Kindern. Die wurden nicht nur ernstgenommen, sondern auch mit Respekt behandelt, auch die Kleinsten. Aber durchaus auch mit Strenge, wenn sie was verbockt hatten. Dadurch hatte die kleine Laura, mit ihren 4 Jahren bereits sozialen Skill wie ich ihn bei deutschen Kindern bisher nicht so erlebte in diesem Alter, außer vielleicht eine Ausnahme in einer gewissen Mühle bei Siegsdorf…
Es war ein kleines Paradies hier, umzäunt vom Urwald des Chocó. Es gab keine kommerzialisierte Landwirtschaft, dadurch kein oder nur sehr wenig Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Dadurch gab es auch sehr sauberes Wasser. Welches, laut Aussage von Neris, auch eine starke Heilwirkung hätte, durch die vielen vulkanischen Bestandteile und Mineralien.

Bei einem Großteil der Bevölkerung war offensichtlich jetzt noch das Bewusstsein vorhanden, dass sie hier einen wertvollen Schatz hüteten. Zumindest der Vater Neris meinte, dass es darum gehen würde, diesen Schatz gemeinsam zu bewahren und dafür Bewusstsein bei den anderen Mitgliedern der Gemeinschaft zu schaffen. Klar, der Tourismus war die Hauptgefahr. Aber die Leute hier kannten wohl die Mentalitätsunterschiede zu den Menschen in den Städten, speziell zu Medellín und Bogota und wollten sich ihre Mentalität gerne bewahren.